Rasensamen - Nur das Beste für den Rasen
Sobald der Winter dem Frühjahr weicht, die ersten wärmenden Sonnenstrahlen den noch kalten Boden berühren und die Natur langsam wieder zum Leben erwacht, bemerkt man wie sehr die Rasenfläche vom Frost geschädigt wurde. Es ist also an der Zeit, neben der bedarfsgerechten Frühjahrsdüngung während der Wachstumsphase auch die jährlich wiederkehrenden Pflegemaßnahmen vorzunehmen. Abhängig vom Schadbild des Rasens im Frühjahr stellt sich nun die Frage, ob die Rasenfläche evtl. nachgesät, oder eine komplette Neuansaat erfolgen muss. Hierbei kommt es auf die Wahl des richtigen Rasensamens an. Wird der falsche Rasensamen, bzw eine falsche Rasensamen Mischung eingesetzt, dann kann es passieren, dass die Rasenfläche nach einem weiteren Jahr sogar noch schlechter aussieht als zuvor.

Nur qualitativ hochwertige Rasensamen!
Oft erhält man am Markt Rasensamen Mischungen, die mit dem Prädikat "trittfest", " besonders strapazierfähig", "pflegeleicht", "Profi Rasen" u.s.w., angepriesen werden. Allerdings sagen diese Bezeichnungen über die Qualität des Produktes nichts aus. Oftmals werden Rasensamen Mischungen auch unter dem Namen "Berliner Tiergarten" verkauft, mit dem viele das landschaftliche Gartenideal am Schlosspark Bellevue assoziieren und somit die angebotenen Rasensamen für qualitativ hochwertig halten. Dieser Irrglaube hält sich seit Jahren beständig.
Prinzipiell können alle möglichen Grasarten in einer Rasensamen Mischung vorkommen, und damit für die gewünschte Nutzung evtl. völlig ungeeignet sein. Meist befinden sich gerade in sehr günstigen Rasensamen Mischungen Grasarten die sich negativ auf die Qualität einer Rasennutzfläche auswirken können.
Diese oft sehr günstig angebotenen Rasensamen versprechen dem Käufer eine anspruchsvolle Rasenfläche zum kleinen Preis. Doch der Schein trügt. Oftmals werden diesen Mischungen Grasarten und Sorten beigemischt, die zwar sehr schnell wachsen, wie z.B. die Poa annua oder Futtergräser, aber nur eine geringe Tiefschnittverträglichkeit besitzen und außerdem sehr viel Wasser und Nährstoffe benötigen. Am Ende verdrängen diese Arten die langsam wachsenden Rasengräser und es entstehen Fehlstellen auf der Rasenfläche, die dann von Unkräutern besiedelt werden.
Hochwertige Rasensamen Mischungen hingegen zeichnen sich durch dichten Wuchs, hohe Trittfestigkeit sowie gute Ausläuferbildung aus und enthalten speziell gezüchtete qualitativ hochwertige Grassorten.
Die Grasarten sind:- Lolium perenne (Deutsches Weidelgras - sehr belastbar)
- Poa pratensis (Wiesen-Rispe - dichter Wuchs, belastbar)
- Festuca rubra (Rot-Schwingel - feines Blatt, tiefschnittveträglich)
- Agrostis capillaris (Straußgras - gute Ausläuferbildung, verträgt Nässe)
Die Rasensamen Mischungen werden je nach Anwendungsgebiet für den Einsatz als Schattenrasen, Gebrauchsrasen, Sportrasen, u.s.w., zusammengestellt. Für eine strapazierfähige Rasenfläche werden meistens höhere Anteile an Deutschem Weidelgras verwendet, bei einer Zierrasenfläche hingegen hauptsächlich feinblättrige Arten wie z.B. Rot-Schwingel. Die Herstellung von hochwertigen Rasensamen ist weitaus kostenintensiver als bei einem "Berliner Tiergarten", weil die Grasarten und Sorten unterschiedlichen Standortanforderungen und Belastungen genügen müssen. Sie müssen Eigenschaften aufweisen wie z.B. Trockentoleranz, Tiefschnittverträglichkeit und Scherfestigkeit. Die Züchtung solcher Gräserarten und Gräsersorten ist aufwendig und kostenintensiv.
Landwirtschaftliche Rasensamen Mischungen hingegen werden in großen Mengen produziert, während die Flächen, auf denen richtige Rasensamen zum Einsatz kommen, vergleichsweise klein sind. Daher können die minderwertigen, landwirtschaftlichen Rasensamen Mischungen zu überaus günstigen Konditionen an den Endverbraucher abgegeben werden.
Die Investition in hochwertige Rasensamen macht sich sehr schnell bezahlt, denn diese sind trittfester und widerstandsfähiger gegenüber Rasenkrankheiten. Daraus resultiert, dass man viel weniger Zeit und Geld in die Unkrautbekämpfung und Nachsaat von Kahlstellen investieren muss.

Hochwertige Rasensamen garantieren eine schöne und gesunde Rasenfläche
Regelsaatgutmischungen (RSM)
Die richtige Rasensamen Mischung ist von größter Bedeutung für die Neuanlage oder der Nachsaat einer Rasenfläche. Es gibt unterschiedliche Ansprüche die von der Rasenfläche erfüllt werden muss. Wichtiges Qualitätskriterium hinsichtlich der richtigen Auswahl ist die sogenannten RSM Bewertung. RSM ist eine Norm die speziell für Rasengräser entwickelt wurde um ähnlich der DIN Norm bestimmte Qualitätsmerkmale und -standards festzuschreiben. Die Definitionen der Regelsaatgutmischungen (RSM) werden in Deutschland durch das Regelwerk der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V. (FLL) vorgegeben. Bei RSM Mischungen (Regelsaatgutmischungen) werden die Rasensamen Mischungen und die enthaltenen Grasarten und Grassorten von unabhängigen Laboren getestet. Somit kann sichergestellt werden, dass die an die Mischung gestellten Anforderungen erfüllt werden.
Die Übersicht der FLL-RSM bietet ein Spektrum aus 410 Sorten von 10 Arten
RSM 1 - Galarasen bzw Zierrasen |
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RSM 2 - Gebrauchsrasen bzw. Universalrasen |
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RSM 3 - Sportrasen und Spielrasen | |
RSM 4 - Golfrasen |
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RSM 5 - Parkplatzrasen |
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RSM 6 - Dachbegrünung |
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RSM 7 - Landschaftsrasen |
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RSM 8 - Biotopmischungen |
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Wahl der richtigen Rasensamen für die Nachsaat, oder Neuansaat
Bevor die Rasenfläche nun nachgesät oder neu angesät wird, sollte man sich einen Überblick über die Standorteigenschaften verschaffen und diesbezüglich die richtige Regelsaatgutmischung auswählen. Für den sonnigen Hausgarten empfiehlt sich z.B. eine RSM 2.3 Gebrauchsrasen Mischung , für schattige Teilbereiche eine spezielle Schattenrasen Mischung (mehr darüber in unserem ausführlichen Artikel "Schattenrasen - Das solltest Du beachten!"). Wird die Rasenfläche intensiv beansprucht dann sollte man je nach der Intensität der Belastung einen Sportrasen nach RSM 3.1, oder RSM 3.2, oder einen Gebrauch- und nach RSM 2.3 auswählen usw. Vor dem Kauf von Rasensamen sollte man sich auf jeden Fall über den Pflegeanspruch der Rasensamenmischung erkundigen, da z.B. die tiefschnittverträglichen Mischungen sehr aufwendig in der Pflege sind, während sich gemeiner Gebrauchsasen relativ leicht instandhalten lässt.
Empfohlener Zeitraum für die Neuansaat und Nachsaat
Jan
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Mär
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Mai
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Jun
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Sep
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Dez
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Anwendung der Rasensamen - Neuansaat und Nachsaat
Bei allen Rasensamen sollten die angegebenen Aufwandmengen für die Aussaat unbedingt eingehalten werden. Das Ausbringen der Rasensamen mit der Hand ist zwar möglich, aber aufgrund der Ungenauigkeit empfiehlt sich die Verwendung eines professionellen Streugeräts, z.B. eines Kastenstreuers oder Schleuderstreuers. Bevor die Rasensamen ausgebracht werden sollte das Saatgut nochmals gründlich durchgemengt werden, da sich durch den Transport die Grassamen evtl. entmischen können, und so die kleineren Samen nach unten und die größeren in der Verpackung nach oben wandern.
Neuansaat
- Die Aussaat sollte nur bei wachstumsfördernden Witterungsverhältnissen durchgeführt werden, da die jungen Keimlinge bei zu kaltem oder zu heißem Wetter absterben würden bzw. das Saatgut gar nicht erst keimt.
- Der Boden sollte mindestens eine Temperatur von 8-10° C über einen längeren Zeitraum aufweisen.
- Da die jungen Keimlinge unmittelbar nach dem Auflaufen sehr anfällig gegenüber Trockenstress sind, sollte der Boden mind. 14 Tage nach der Keimung ausreichend feucht, aber nicht zu nass gehalten werden.
- Anhaltende Trockenheit des Bodens sollte in der Aufwuchsphase unmittelbar nach der Keimung in jedem Fall vermieden werden.
- Phosphorbetonte Starterdünger fördern ein rasches, kräftiges und tiefreichendes Wurzelwachstum der jungen Rasengräser.
Nachsaat
- Wie bei einer Neuansaat sollte auf wachstumsfördernde Witterungsverhältnisse und Temperaturen geachtet werden.
- Die Nachsaat dient der Regeneration der Rasenfläche und sollte nach dem Vertikutieren im Frühjahr durchgeführt werden.
- Für einen guten Wachstumsstart können stickstoffbetonte Frühjahrsdünger eingesetzt werden.

Die jungen Keimlinge benötigen Pflege nach der Ausbringung
Rasenpflege nach der Neuansaat, oder Nachsaat
Regelmäßiges Rasenmähen (in der Hauptwachstumszeit 2 x die Woche bei hochwertigen Rasenanlagen) fördert die Triebbildung und damit den dichten Wuchs des Rasens bzw. der Grasnarbe. Die Gräser bilden neue Seitentriebe, neue Blätter und Ausläufer. Zudem werden so durch häufiges Mähen nicht tiefschnittverträgliche Unkräuter in ihre Schranken verwiesen. Es ist wichtig, eine Schnitthöhe zwischen 20 und 50 mm einzuhalten (je nach Gräserzusammensetzung bzw. Ansaatmischung und Schattenlage nicht unter 4,5 cm. Man sollte niemals mehr als 1/3 der Aufwuchshöhe (vorhandenen oberflächlichen Blattmasse) auf einmal abschneiden. Je tiefer man schneidet, desto empfindlicher werden die Rasengräser gegenüber allen Arten von Stress wie Hitze, Kälte, Trockenheit oder physischer Belastung, wenn keine speziell kurzschnittverträglichen Rasensorten eingesät wurden.
Mehr zum Thema Rasenmähen in unserem ausführlichen Artikel "Tipps zum Rasenmähen"
Die bedarfsgerechte Nährstoffversorgung ist äußerst wichtig, denn die Rasengräser entziehen dem Boden mit der Zeit die eingelagerten Nährstoffe. Deshalb müssen zum Erhalt einer optisch ansprechenden Rasenfläche dem Boden durch Zuhilfenahme von speziellen Rasendüngern die verlorengegangenen Nährstoffe wieder zugeführt werden. Zur optimalen Versorgung mit Nährstoffen einer Rasenfläche empfiehlt sich ein auf Rasen, Funktionalität (Beanspruchung) und Jahreszeit abgestimmter Rasendünger. Oftmals wird dies bei der Rasenpflege nicht berücksichtigt und die Rasengräser werden nicht mit den nötigen Pflanzennährstoffen versorgt und es treten aufgrund von Nährstoffdefiziten im Boden Mangelerscheinungen auf die zu einem Minderwuchs der Rasengräser führen.
Mehr zum Thema Rasendüngung in unserem ausführlichen Artikel "Rasendünger - Auch Gräser brauchen Nahrung".

Unsere Rasensamen-Empfehlungen
Gebrauchsrasen RSM 2.3:
Gebrauchsrasen und Spielrasen nach RSM 2.3 sind Mischungen speziell für den Einsatz auf der heimischen Rasenfläche, Begrünung von Wohnsiedelungen und öffentlichen Grünflächen. Die verwendeten Rasensorten zeichnen sich durch eine gute Belastbarkeit und geringen Pflegeaufwand aus. Die Rasensamen können zur Neuanlage, oder Nachsaat verwendet werden.
Gebrauchsrasen RSM 2.3 PS-56
Ideal für einen universellen Einsatz im Bereich von Hausgärten und öffentlichen Grünanlagen geeignet. Geringe Aufwandmenge von nur 25g/m2
Gebrauchsrasen exklusiv dünkelgrün PS-53
Strapazierfähige Rasenmischung für alle die eine kräftige, dünkelgrüne Färbung der Rasenfläche bevorzugen.
Nachsaat:
Diese Mischungen enthalten meist sehr schnell keimende Rasengräser, damit speziell auf stark beanspruchten Rasenflächen (Sportplätze, Golfanlagen, etc) Fehl- und Kahlstellen wieder schnell geschlossen werden können, die Rasenfläche weiterhin optisch ansprechend bleibt und sich Fremdgräser wie die Poa Annua, oder Unkräuter nicht etablieren können.
Sportrasen-Regeneration RSM 3.2 PS-47
Rasensamen Mischung für die Nachsaat von stark abgespielten und lückigen Sportplätzen. Speziell ausgelegt für stark beanspruchte Rasenflächen.
Schattenrasen:
Wenn die Rasenfläche schattige Teilbereiche aufweist, die Rasengräser aber auch gleichzeitig auf lehmigen Boden keimen, sonne- und hitzeverträglich sein sollen, dann kommen spezielle Mischungen wie der Schattenrasen zum Einsatz.
Schattenrasen PS-1414
Unsere universell anwendbare Rasensamen Mischung, bestens geeignet für Rasenflächen mit schattigen Teilbereichen und/oder lehmigen Böden. Die Mischung hält hohen Belastungen stand und weisst einen nur geringen Pflegeaufwand auf. Geeignet zur Neuanlage und Nachsaat.
Golf & Sportplatz:
Dort wo sehr viel Wert auf eine optisch ansprechende Rasenfläche gelegt wird und die Rasengräser tiefschnittverträglich sein müssen, kommen speziell auf diese Anforderungen ausgelegte Rasenmischungen zur Anwendung. Diese Mischungen sind an Qualität kaum zu überbieten und erfüllen höchste Anforderungen an eine Rasenfläche.
Tiefschnittverträgliche Mischung für Semiroughs, hochwertigen Hausrasen und Repräsentationsrasen. Aufgrund der qualitativen Sorten kann die Mischung auch zur Ansaat des Collars verwendet werden.
Liga-Sportrasen PS40 RSM 3.1
Die hervorragenden Wiesenrispensorten sorgen für die Ausbildung einer dichten und stark strapazierfähigen Grasnarbe. Die enthaltenen Lolium-Sorten (Deutsches Weidelgras) garantieren neben einer hohen Narbenstabilität eine schnelle Begrünung der Fläche. Die verwendeten Lolium Sorten sind zudem besonders winterhart.
Wir empfehlen bei der Neuanlage / Nachsaat die Verwendung eines Starterdüngers. Der erhöhte Phosphorgehalt fördert eine schnelles und tiefes Wurzelwachstum und somit eine schnellere und gesunde Entwicklung der Rasenfläche.
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